Videos im E-Learning richtig einsetzen

Videocontent erfreut sich im Bereich E-Learning großer Beliebtheit und wird in unterschiedlichen Formen eingesetzt. Doch was macht Videos so besonders und worauf müssen wir achten, wenn wir sie in unser E-Learning einbauen wollen? 

Vorteile von Videos

Lernen mit Videos ist meist effektiver als beispielsweise einen Text zu lesen, da mehrere Sinne (sehen und hören) den Inhalt gleichzeitig wahrnehmen und das Gehirn die Inhalte schneller verarbeitet. Das führt dazu, dass wir uns das Gelernte besser merken und die Informationen leichter verarbeiten können. Dazu kommt, dass wir für die Gestaltung von Videos viele Möglichkeiten haben und sie daher sehr gut auf die Bedürfnisse der Lernenden zuschneiden können. Das wirkt sich unter anderem positiv auf den Lernerfolg aus!

Handyvideo

Besonders gut eignet sich Videocontent zur Erläuterung von Abläufen und komplexeren Themen, da hier die visuelle Unterstützung sehr nützlich ist. So können beispielsweise einzelne Produktionsschritte realitätsnah und verständlich dargestellt werden. Des Weiteren sind Videos gut als Denkanstoß und Ausgangspunkt für Diskussionen geeignet.

Ein gutes E-Learning Video ist…

  1. Kurz. Damit dies gelingt, sollte jedes Video nur ein kleines Thema beziehungsweise einen Teilaspekt eines größeren Themas behandeln.
  2. Interaktiv. Besonders wenn ein Video nicht kurzgehalten werden kann, sollte mit interaktiven Elementen unterbrochen werden, wie etwa mit kurzen Zwischenfragen.
  3. Accessible. Idealerweise gibt es für jedes Video mit gesprochenem Text die Möglichkeit Untertitel anzuzeigen. Menschen mit Hörbehinderung haben sonst keinen Zugang dazu. Aber auch für Menschen ohne Hörbehinderung sind Untertitel wichtig, wenn z. B. gerade keine Kopfhörer verfügbar sind. Weiters sollte darauf geachtet werden, Grafiken und Texte groß genug anzuzeigen. Das ist besonders für Videos wichtig, die vermehrt auf mobilen Endgeräten angesehen werden. Nur so sind Inhalte für alle gut lesbar. 
  4. Spannend und unterhaltsam. Selbstverständlich sollen Videos in den professionellen Kontext passen. Storytelling und Audio-Visuelle-Gestaltung helfen jedoch, das Video aufzulockern und die Inhalte besser im Gedächtnis zu behalten. So wird auch die Lernerfahrung angenehm gestaltet.
  5. Qualitativ hochwertig. Hier sprechen wir von der Produktionsqualität. Dabei geht es nicht darum, das teuerste Equipment zu verwenden, sondern das, was man hat, gekonnt einzusetzen. Man muss nur wissen, in welchen Bereichen sich eine Verbesserung und somit auch eine Investition lohnt. Während für Bildmaterial beispielsweise die meisten Smartphone-Kameras schon gut geeignet sind, sollte für den Ton auf externe Mikrofone gesetzt werden. Auch professionelle Bearbeitung macht einen großen Unterschied in der Qualität eines Videos.
  6. Uniform. Auch wenn einzelne Videos im E-Learning eines Unternehmens unterschiedliche Themen behandeln, sollen sie dennoch zusammengehörig wirken. Hierfür sollte sich das Unternehmen auf ein Konzept mit Schriftarten, Grafik- und Animationsstilen und Farbpaletten einigen, auf das in jedem Video zurückgegriffen wird.

Die Umsetzung

Je nach Einsatz und Budget gibt es unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten für Videocontent. 

Videokamera
  • Eigenes Realfootage: Die einzelnen Einstellungen werden selbst gefilmt, mit Darsteller*innen oder Mitarbeiter*innen vor Ort oder in einem Studio mit nachgestellten Situationen. Je nach Video kann der Aufwand variieren (z. B. nur Talking Heads vs. Darstellen eines komplizierten Produktionsprozesses mit unterschiedlichen Einstellungen). Tipps und Tricks für den Dreh von eigenem Videomaterial haben wir in unserer Digital Learning Academy in den Kursen Videodreh vorbereiten, Video drehen und Videodreh nachbereiten verpackt.
  • Animation: Besonders wenn Vorgänge erklärt werden, die nicht oder nur schwer gefilmt werden können, eignen sich Animationsvideos. Wegen des zeitlichen Aufwands und dem notwendigen Know-How wird meist 2D-Animation gegenüber der 3D-Animation bevorzugt. Werden mehrere Videos für einen Kurs oder ein Unternehmen gestaltet, können einige Elemente wiederverwendet werden.
  • Motion-Graphics: Hier handelt es sich um eine Form der Animation, die Informationen visualisiert. Es werden beispielsweise Statistiken verständlich dargestellt und animiert.
  • Stockfootage: Stockfootage sind Videoclips, die in einer Bibliothek zur Verfügung stehen und im eigenen Video eingesetzt werden können. Vor allem aus zeitlichen oder finanziellen Gründen ist das sinnvoll, wenn eine eigene Aufnahme/Animation nicht möglich ist. Zu beachten sind immer die Nutzungsrechte der jeweiligen Stockbibliothek. Außerdem muss für uniforme Lehrvideos bei der Wahl der Medien geprüft werden, ob diese mit dem festgelegten Designkonzept zusammenpassen und auch untereinander harmonisch wirken.

All diese Umsetzungsmöglichkeiten können einzeln oder gemeinsam eingesetzt werden, um das perfekte E-Learning-Video zu gestalten. 

 

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