Location Based Learning mit Beacons: Information dort wo sie gebraucht wird

Seit Apple 2013 iBeacon einführte, experimentiert man im Marketing mit dieser Technologie. Beacons? Das sind kleine Sender, die mittels Bluetooth Low Energy-Technik (BLE) Informationen aussenden, sobald ein Endgerät in ihre Nähe kommt. Dafür braucht es auf den Endgeräten eine App und die Bestätigung, Informationen aus dieser Quelle empfangen zu wollen. Verwendet z. B. ein Einzelhändler Beacons und Sie haben eine App dieses Händlers auf Ihrem Smartphone installiert, können Sie eine Nachricht erhalten, sobald Sie sich in der Nähe einer Filiale mit einer bestimmten Verkaufsaktion befinden. Beacons senden also immer orts- oder situationsspezifische Informationen an mobile Endgeräte.

Anders als bei Ihrer Informationssuche im Internet nach der nächsten Filiale, bei der Sie selbst initiativ werden (Pull), werden mit Beacons Informationen unaufgefordert direkt zugeschickt (Push).

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Könnten diese orts- und situationsspezifischen Informationen nicht auch für die Personalentwicklung interessant sein? Ja natürlich! Anhand von drei Branchen stellen wir Ihnen Anwendungsfälle vor: 

 

Logistik

Stellen wir uns vor, ich hätte gerade bei einem Logistik-Unternehmen als Lagermitarbeiterin gestartet. Dies ist meine erste Arbeitswoche. Auf dem Firmengelände und in den riesigen Lagerhallen, die innen alle ähnlich aussehen, muss man sich erst einmal zurechtfinden! Zum Glück habe ich aber eine App meines neuen Arbeitgebers auf meinem Diensthandy. Während ich das erste Mal mit meinem Smartphone über das Firmengelände gehe, bekomme ich plötzlich eine Benachrichtigung: Ich sehe den Lageplan des Firmengeländes und einen Hinweis „Dort ist das Büro der Personalabteilung.“ Ein paar Schritte weiter meldet sich mein Smartphone erneut: „Hier ist die Kantine.“. Schließlich komme ich an den ersten Lagerhallen vorbei: „In dieser Halle lagern die Teile XY.“ Diese Informationen bekomme ich in den ersten Tagen mehrfach, sodass ich sie mir merke. In meiner zweiten Woche lässt mich die App damit in Ruhe. In den Lagerhallen ist für mich die App aber weiterhin ein super Wegweiser, wenn ich durch die Korridore mit den hohen Regalen gehe. Dort ist mein Onboarding längst noch nicht abgeschlossen.

 

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Gastronomie

Für unseren zweiten Anwendungsfall schlüpfe ich in die Rolle einer neuen Mitarbeiterin bei einem Schnell-Restaurant mit vielen Filialen. Damit Gäste überall Ihr Essen in der gleichen Qualität genießen können, ist es ganz wichtig, dass wir alles nach fixen Vorgaben zubereiten. Ich muss jetzt rasch Zubereitungsweisen, Rezepte und die Bedienung der speziellen Geräte lernen.  Als ich meinen ersten Einsatz an der Fritteuse habe, meldet sich mein Smartphone. Es hat durch die Beacon-Technologie erkannt, dass ich gerade hier stehe. Ob ich mir nochmal anschauen will, wie ich Pommes frites mache - und zwar so, dass ich mich dabei nicht verbrenne? Sicherheitshalber schaue ich mir das kurze Video noch einmal an – und das ist gut so! Ich hatte schon wieder die Temperatur vergessen, bei der die Pommes in der vorgegebenen Zeit so richtig knusprig werden. Jetzt kann’s losgehen!

 

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Ein paar Tage danach bin ich an der Kaffeemaschine eingesetzt. Wieder meldet sich mein Smartphone. Mit einer pdf-Checkliste erinnert es mich an die vorgeschriebenen Reinigungsschritte. „Welcher Lappen war nochmal wofür gedacht?“ Später schicken mich die Kollegen ins Lager, um neuen Kaffee zu holen. Mein Smartphone surrt erneut und gibt mir mit einem Mini-Adapt-Kurs Bescheid, wie lang die Produkte maximal geöffnet sein dürfen, bevor sie aus hygienischen Gründen aus dem Verkauf genommen werden müssen. Ich lasse mir den Kurs in den nächsten Tagen immer wieder anzeigen, wenn ich zum Lager gehe. Irgendwann habe ich mir alles gemerkt und gebe der App Bescheid, dass ich diese Information nicht mehr brauche.

 

Handel

Im dritten Anwendungsfall bin ich eine Filialmitarbeiterin bei einem Lebensmittelhändler. Auf meinem Diensthandy habe ich wieder die App meines Arbeitgebers installiert. Komme ich nun am Obst- und Gemüseregal vorbei, erhalte ich eine Nachricht: „Willst Du Dir anschauen, wie die Ware hier ideal präsentiert wird?“. Klar will ich! Ich klicke die Benachrichtigung an und meine Handykamera startet. Damit kann ich jetzt einen Barcode am Regal scannen. Dann richte ich mein Smartphone auf das Obst- und Gemüseregal. Ein Bild vom eingeräumten Obst- und Gemüse-Regal legt sich als AR-Anwendung über das Bild unseres aktuellen Regals in der Filiale. Das Bild ist um ein paar schriftliche Hinweise ergänzt. So fallen mir die Unterschiede auf und ich kann die unterschiedlichen Gemüsesorten neu einrichten. 

Am Kühlregal meldet sich mein Smartphone wieder. Es erinnert mich mit einer Checkliste, wann die Mindesthaltbarkeitsdaten kontrolliert werden müssen. Früher bekamen Mitarbeiter diese Information im Rahmen ihrer Einarbeitung und mussten sich das alles merken. Am Anfang ist aber so viel neu, dass man gar nicht alles behalten kann. Klasse, dass ich da diese elektronische Unterstützung habe!

 

Performance Support mit Beacons

Diese drei Beispiele haben Ihnen einen Eindruck gegeben, was Beacons in der betrieblichen Weiterbildung leisten können. Weil sie dafür sorgen, dass Informationen entsprechend meiner Arbeitssituation ausgegeben werden, sind sie ideal für Performance Support, also zur Unterstützung im Fluss der Arbeit. Mitarbeiter lernen so direkt im Handlungskontext und können Gelerntes gleich zur Anwendung bringen. Da ich mich in der App mit meinem Nutzer anmelde, kennt die App auch meine Position im Unternehmen und sendet mir nur Inhalte, die für mich relevant sind. Dabei funktionieren Beacons sogar, wenn keine Internetverbindung besteht.

Sind Sie neugierig geworden? Kontaktieren Sie uns, um Ihre Anwendungsfälle im Detail mit uns zu besprechen.