Berechnung des E-Learning-ROI: Effektivität und Rentabilität messen

Maßnahmen der Aus- und Weiterbildung sind oft mit hohen Kosten verbunden, daher sollte auch die Effektivität in Kennzahlen sichtbar gemacht werden. Erfahren Sie, wie Sie den Return on Investment (ROI) von E-Learning in Ihrem Unternehmen berechnen können. Neben der klassischen monetären RoI-Kennzahl werden in diesem Artikel weitere Indikatoren beleuchtet, die die Effektivität von E-Learning-Initiativen messen.

Effektivität von E-Learning mit monetären Kennzahlen messen

  • E-Learning RoI: RoE
    Return on Investment - kurz RoI - ist eine betriebswirtschaftliche Kennziffer, die die Rentabilität einer Investition beschreibt. Im Bereich der Aus- und Weiterbildung wird für die Messung der Wirksamkeit einer Investition der RoE – Return on Education – herangezogen. Dabei werden dem Nutzen einer E-Learning-Maßnahme die Kosten gegenübergestellt: ((Nutzen minus Kosten) geteilt durch Kosten) mal 100.

    Beispiel: Ein Unternehmen investiert 10.000 € in eine E-Learning-Maßnahme zum Thema Kundenzufriedenheit. Dies führt dazu, dass ein zusätzlicher Umsatz von 16.000€ erwirtschaftet wird, der RoE beträgt nach dieser Formel 60%.

  • Kosten & Einsparungen
    Die Gesamtkosten des E-Learning-Programms umfassen alle finanziellen Ausgaben, die im Zusammenhang mit der Entwicklung, Implementierung und Pflege der E-Learning-Initiative entstehen. Dazu gehören die Erstellung von Lerninhalten, die Entwicklung der technischen Infrastruktur, die Implementierung von Lernplattformen, die Schulung von Trainer*innen sowie die laufende Pflege und Aktualisierung der Inhalte. Eine detaillierte Analyse der Gesamtkosten ermöglicht es, die für das E-Learning-Programm aufgewendeten Ressourcen besser zu verstehen und in Relation zu den erzielten Ergebnissen zu setzen.
    Ein wesentlicher Indikator sind damit die Einsparungen bei den Schulungskosten. Sie zeigen, inwieweit das E-Learning-Programm im Vergleich zu herkömmlichen Schulungsansätzen zu Kosteneinsparungen führt. Durch die Verlagerung von Schulungsaktivitäten in den virtuellen Raum, können Unternehmen erhebliche Kosten einsparen, die sonst für gedruckte Materialien, Veranstaltungsorte, Reisekosten und Präsenztrainer*innen angefallen wären.

Weitere qualitative und quantitative Faktoren 

RoE, Kosten und Einsparungen sind somit leicht quantifizierbare Größen, es gibt jedoch noch weitere Kriterien, die hinsichtlich der Wirksamkeit berücksichtigt werden sollten:

  • Lernziele
    Die Klarheit und Präzision der definierten Lernziele ermöglichen eine einfache Überprüfung des Zielerreichungsgrads. Durch die klare Zieldefinition wird eine transparente Grundlage geschaffen, auf der eine Bewertung stattfinden kann. Diese kritische Reflexion der Zielerreichung ist unerlässlich, um den Lernfortschritt zu evaluieren, mögliche Defizite zu identifizieren und gegebenenfalls Anpassungen oder zusätzliche Interventionen vorzunehmen, um umfassendes Verständnis und erfolgreiche Wissensaneignung zu gewährleisten.
  • Leistung
    Die Leistung der Teilnehmer*innen ist ein weiterer Maßstab für die Wirksamkeit einer E-Learning-Maßnahme. Der Leistungszuwachs misst den Fortschritt der Lernenden vor und nach der Teilnahme am E-Learning. Dies geschieht einerseits durch Evaluationen vor und nach der Trainingsmaßnahme, andererseits durch Leistungsbeurteilungen oder praktische Anwendungen des erworbenen Wissens im Arbeitskontext. Diese Messung zeigt, ob das E-Learning-Programm einen positiven Einfluss auf die Fähigkeiten und Leistungen der Teilnehmer*innen hat.
  • Feedback
    Die Gesamtevaluation eines Kurses erweist sich insbesondere durch die Einbeziehung des Feedbacks der Kursteilnehmer*innen als äußerst aufschlussreich. Diese Rückmeldungen bilden eine wertvolle Grundlage, um nicht nur die allgemeine Akzeptanz des Kurses zu erfassen, sondern auch gezielte Einblicke in spezifische Bereiche zu erhalten. Durch die Analyse der Rückmeldungen kann genau herausgefiltert werden, welche Aspekte des Kurses besonders positiv aufgenommen wurden und wo Verbesserungspotenzial besteht. Dabei spielen nicht nur die inhaltliche Gestaltung und die Lehrmethoden eine Rolle, sondern auch die Struktur der Kursmaterialien und die Verständlichkeit der vermittelten Informationen. Darüber hinaus ermöglichen die Rückmeldungen der Teilnehmer*innen, Unklarheiten zu identifizieren und entsprechende Anpassungen vorzunehmen, um eine optimale Lernumgebung zu schaffen.
  • Kompetenzentwicklung
    Die praktische Anwendung der im E-Learning-Programm erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse ist ein wichtiger Indikator für die Wirksamkeit der Weiterbildungsmaßnahme. Dabei wird gemessen, inwieweit die Teilnehmer*innen die erworbenen Kompetenzen in ihrem tatsächlichen Arbeitsumfeld nutzen können. Eine umfassende Analyse könnte die Ermittlung konkreter Beispiele und Anwendungsbereiche der erworbenen Kompetenzen im Arbeitsalltag der Teilnehmer*innen beinhalten. Es ist wichtig, zu verstehen, wie das erworbene Wissen in spezifischen beruflichen Kontexten angewendet wird und welchen Beitrag es zur Lösung realer Arbeitsprobleme leistet.
  • Engagement der Lernenden
    Die Abschlussquote gibt Aufschluss darüber, wie motiviert und engagiert die Lernenden an einem E-Learning-Kurs arbeiten. Die Nutzungshäufigkeit ist eine wichtige Kennzahl, die angibt, wie oft die Lernenden an einem E-Learning-Angebot teilgenommen haben. Diese Kennzahl gibt Aufschluss darüber, wie intensiv die Lernenden das Angebot nutzen und wie regelmäßig sie sich mit den angebotenen Inhalten auseinandersetzen. Eine hohe Nutzungshäufigkeit kann darauf hindeuten, dass die Teilnehmer*innen ein gesteigertes Interesse an den angebotenen Lernmaterialien haben. Dies kann verschiedene Gründe haben, z. B. die Relevanz der Inhalte, die Qualität der Präsentation oder die Möglichkeit, den Lernprozess flexibel in den eigenen Zeitplan zu integrieren.
  • Teilnahmequote
    Die Teilnahmequote ist der Prozentsatz der registrierten Nutzer*innen, die aktiv am E-Learning-Programm teilnehmen. Sie zeigt an, wie effektiv das Programm die Teilnehmer mobilisiert und zur aktiven Teilnahme anregt. Eine hohe Teilnahmequote weist darauf hin, dass eine beträchtliche Anzahl registrierter Nutzer*innen tatsächlich am Lernprozess teilnimmt, was wiederum auf eine positive Resonanz und Wirksamkeit des E-Learning-Programms hindeuten kann.
  • Wissenserwerb
    Mit Hilfe von Quizzes und Bewertungen kann der Wissensstand der Lernenden ermittelt werden. Die Erfolgsquote gibt den Prozentsatz der Teilnehmer*innen an, die am Ende eines E-Learning-Kurses die Prüfung bestanden haben. Dieser Indikator gibt Auskunft über die Effektivität des E-Learning-Angebots. Eine hohe Erfolgsquote deutet darauf hin, dass es dem Programm gelungen ist, die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln.

Fazit & Tipps

Die Messung der Effektivität von E-Learning-Maßnahmen sollte sich daher nicht auf die Messung des „Return on Education“ beschränken, sondern auch die oben genannten Aspekte mit einbeziehen. Moderne Learning Management Systeme (LMS) mit fortgeschrittenen Reportingfunktionen ermöglichen eine präzise Datenanalyse, z.B. über die Anmeldehäufigkeit, die Verweildauer der Lernenden auf der Plattform und die Anzahl der Kursabschlüsse. Detaillierte Berichte geben einen Überblick über Verbesserungspotenziale.

Zum Abschluss noch ein paar Tipps:

  • Stellen Sie sicher, dass Lern-/Schulungsziele klar definiert und die Inhalte dementsprechend ausgerichtet sind.
  • Stellen Sie sicher, dass die E-Learning-Plattform und die digitalen Lernwerkzeuge benutzerfreundlich sind und interaktive Elemente bieten. Eine intuitive Navigation, Gamification-Elemente und die Möglichkeit, den Lernfortschritt zu verfolgen, steigern nachweislich die Motivation und das Engagement der Lernenden.
  • Überprüfen und aktualisieren Sie die E-Learning Maßnahmen regelmäßig. So stellen Sie sicher, dass die Maßnahmen weiterhin einen Mehrwert bieten.
  • Fördern Sie anpassungsfähiges Lernen, indem Sie Ihre Mitarbeitenden aktiv in den E-Learning-Prozess einbinden und Inhalte an ihr Lernverhalten anpassen. Durch die Schaffung einer Lernkultur und die Förderung des Austauschs und der Zusammenarbeit können Unternehmen das Lernpotenzial der Mitarbeitenden voll ausschöpfen.

 

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