Warum es nicht immer ein WBT (Web-based-Training) sein muss!

Die erste Frage an jedes E-Learning Projekt muss unserer Meinung nach dessen Ziel und davon abgeleitet die passenden Methoden sein. Social Collaboration, Content Curation, MOOCs uvm. bieten Learning & Development-Abteilungen unzählige Möglichkeiten, Lernenden Inhalte ressourcensparender zur Verfügung zu stellen, als mit klassischen Web-based-Trainings. Welche Formen diese Inhalte haben können und wie sie am Besten eingesetzt werden, beschreiben wir in diesem Artikel.

Klassische extern erstellte Inhalte sind nur einer von sechs unterschiedlichen Content-Typen wie Donald H. Taylor sie in seinem Buch "Learning Technologies in the Workplace" beschreibt.

 

Content Pyramide.png

Viele Unternehmen greifen beispielsweise auf interne Ressourcen zurück um Content zu erstellen, da an vorhandenen Inhalten oft nur kleine Änderungen vorzunehmen sind (zB auf Grund von gesetzlichen Änderungen, Systemupdates etc.). Oftmals mangelt es in diesem Fall aber an einfachen Lösungen um Content effizient und didaktisch hochwertig umzusetzen. Abhilfe können Template-Lösungen schaffen. Damit können Inhalte rasch und in wenigen Schritten erstellt und später angepasst werden.

Von Lernern selbst erstellte Inhalte sind für mich der wohl interessanteste Content-Typ, den Donald identifiziert hat. Wie soll das funktionieren? Hier handelt es sich nicht um die Erstellung von WBTs sondern um die Weitergabe von Wissen, das sich Ihre Mitarbeiter aneignen. Ein Beispiel aus dem Bankenumfeld:

Herr Müller, Mitarbeiter der Treasury-Abteilung, hat kürzlich eine Schulung zum Thema Währungsrisiko absolviert. Da einige Punkte aus diesem Seminar auch für Kollegen aus dem Advisory interessant sein könnten, teilt Herr Müller seine Notizen im firmeneigenen Social Collaboration Tool mit der Bereichsgruppe.

Aber das ist nur eines der vielen Gesichter von User-generated Content:

  • Ein Mitarbeiter teilt einen interessanten Artikel mit anderen Kollegen via Chat
  • Mitarbeiter tauschen sich via Social Collaboration zur Nutzung unterschiedlicher Tools aus und teilen Best-Practices und Erfahrungen
  • Informeller, dokumentierter Wissenstransfer von langjährigen Mitarbeiter
  • uvm.

Damit dieser informelle Austausch funktioniert und sich Ihre Mitarbeiter ermutigt fühlen ihr Wissen zu teilen, braucht es zwei Dinge: Einerseits ein belastbares Social Collaboration Tool (welches im Idealfall in Ihr Learning Management System integriert ist). Andererseits einen mehrstufigen Implementierungsprozess. Starten Sie mit einer kleinen Gruppe und holen Sie die notwendige Zustimmung Ihrer Geschäftsführung ein. Finden Sie heraus welche Mitarbeiter von Beginn an gute Inhalte teilen und unterstützen Sie diese pro-aktiv, sodass auch andere motiviert werden einen Beitrag zu leisten. Vergessen Sie aber nicht, ein kuratives Auge auf diese Inhalte zu haben und einen Review-Prozess einzubauen.

MOOCs und Content libraries bieten Standardinhalte zu unterschiedlichsten Themen, wie zB Sprachtrainings, Compliance, Leadership etc. Unter anderem ist auch über SuccessFactors Learning eine Integration mit Lernplattformen wie Coursera, Udacity und Lynda.com möglich - so können Lerner direkt aus Ihrem LMS auf einen solchen Kurs zugreifen. Für Learning & Development-Verantwortliche stellen MOOC eine Kosten und Ressourcen schonende Alternative dar.

 

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Aber es gibt auch Inhalte, wie Youtube-Tutorials, TED-Talks und online Magazine, die kostenlos und frei zugänglich sind. Medium, eine "online publishing platform" publiziert Artikel von Amateuren und professionellen Journalisten und bietet so relevante und gut aufbereitete Inhalte. Dank der Möglichkeit, einzelnen Kanälen zu bestimmten Themen zu folgen, werden Sie und Ihre Lerner nicht mit zu vielen Informationen überflutet. 
In der Praxis könnte das so aussehen: Sie stellen Ihrem Developer-Team den Medium Blog von uxdesign.cc zur Verfügung, um das Team über neue User Experience Trends zu informieren.
Diese frei zugänglichen Inhalte haben den Vorteil, dass sich Mitarbeiter zumeist im privaten Umfeld schon mit diesen Medien auseinandersetzen und somit deren Handhabung kennen.

Wie schon beim User-generated Content ist es auch hier wichtig diese Inhalte zu kuratieren, damit Ihre Lerner nicht reizüberflutet werden und ihnen die richtigen Informationen zur Verfügung gestellt werden.  Aber keine Sorge, Sie müssen nicht manuell Inhalte durchforsten. Apps wie anderspink, welche auch mit Totara LMS integrierbar sind, unterstützen Sie bei der "Content Curation".

 

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Die zweite Seite der "Content Curation" ist die Vorselektion: Mitarbeiter suchen in Arbeitskontexten (anders als in der Freizeit) nicht nach "Inspiration". Sie steuern das LMS (oder ein Intranet, Wiki etc.) nur dann an, wenn sie akuten Informationsbedarf haben. Lerner wollen möglichst rasch und einfach kurze, relevante und aktuelle Information finden. Mit vorausgewählten Inhalten, die Sie bestimmten Usergruppen zur Verfügung stellen, erzielen Sie genau das.

Sie sehen es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten Wissen zu übermitteln, die nicht zwangsläufig klassische E-Learning-Inhalte sind. Bei LearnChamp beraten wir unsere Kunden basierend auf Ihren Anforderungen, ermitteln gemeinsam eine passende Lösung und setzten dann eine oder mehrere Methoden um.
Wollen Sie nun wissen, wie Sie die richtige Balance zwischen all den verschiedenen Methoden und Medien finden und wie sie diese mit der geeigneten Technologie optimal unterstützen? Balance ist für jeden individuell. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Gespräch oder hinterlassen Sie uns einen Kommentar mit Ihren Fragen.